Wie kommen junge Frauen sicher von einer Party oder durch die dunkle Jahreszeit nach Hause? Wie können sie sich vor Übergriffen schützen? Und können sie sich im Zweifelsfall auch wehren? Um diese Fragen ging es in der Präventionsveranstaltung „Sicher. Unterwegs. – Gewalt gegen Frauen im öffentlichen Raum“, die von den Schulsozialarbeiterinnen Tanja Stolčić und Melanie König initiiert und von ReferentInnen vom Landeskriminalamt durchgeführt wurde. Teilnehmen durften alle Schülerinnen des Berufsschulzentrums.
In einem Vortrag, der den Schülerinnen aber genügend Phasen zur aktiven Mitarbeit ließ, gaben die Referentinnen der Polizei Informationen zu Tätern und erarbeiteten mit den jungen Frauen zusammen Tipps zum Schutz davor, Opfer von Belästigungen oder Übergriffen zu werden. Aufmerksam zu sein, sich selbstbewusst zu bewegen und in der Situation laut in der Höflichkeitsform („Lassen Sie mich in Ruhe!“ – so kommt nicht die Vermutung von Passanten auf, man kenne den Täter) um Hilfe zu rufen, beleuchtete Wege und einsehbare Sitzplätze in Bus und Bahn in der Nähe der Fahrer zu bevorzugen – diese Tipps gehörten ebenso dazu wie der Hinweis auf das Heimwegtelefon oder die Notfallfunktion am Handy. Obwohl die Veran-staltung den Schwerpunkt auf Prävention legte, wurde auch angesprochen, wie die jungen Frauen auf einen Übergriff reagieren können. Der eigentlich geplante praktische Teil musste aufgrund von Personalveränderungen bei der Polizei leider entfallen.
Interessant war auch die Statistik zu den Tätern, die vorgestellt wurde: häufig handelt es sich um junge, sexuell noch unerfahrene Täter, deren Übergriffe meist nach 15 Minuten beendet sind. Sie räumte auch auf mit dem Vorurteil, die Kleidung der jungen Mädchen sei verant-wortlich für derartige Übergriffe.
Das Feedback der Teilnehmerinnen war positiv. Obwohl nicht alle ReferentInnen gleich über-zeugen konnten und manche Tipps bekannt waren, betonten die Schülerinnen doch die Be-deutung einer solchen Veranstaltung, gerade um für das Thema zu sensibilisieren und die Aufmerksamkeit und das Selbstbewusstsein der jungen Frauen zu stärken. Denn das ist der beste Selbstschutz.